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Dead_Cow
30.01.2012, 20:21
DJV gegen Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung


Der Deutsche Journalisten Verband (DJV) appelliert an die schwarz-gelbe Regierungskoalition,
Pläne für eine Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung (VDS) nicht weiter zu verfolgen.
Der Verband beruft sich dabei vor allem auf die kontroverse Studie des Max-Planck-Instituts,
der zufolge die VDS in Ermittlungsverfahren keine positiven Auswirkungen auf die Aufklärung von Verbrechen habe.

Die Studie des Max-Planck-Instituts sorgte in der politischen Landschaft Deutschlands in der letzten Woche für massive Diskussionen,
in deren Rahmen VDS-Gegner sich auf die Ergebnisse der Studie beriefen,
während die - meist konservativen - Befürworter einer VDS die Aussagekraft der Studie anzweifelten.
In dieser Diskussion meldet sich nun auch der DJV, der eine Vorratsdatenspeicherung,
vor allem aufgrund ihrer negativen Auswirkungen auf Berufsgeheimnisträger, seit Jahren ablehnt, zu Wort.



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Ja nee, is klar, auf einmal sind die schon jahrelang dagegen gewesen.
Ich frag mich grad was BLöD & Co. denn groß unternommen haben, um das ganze schon im Vorfeld zu verhindern.
Jetzt, wo man merkt, das diese Berufsgruppe nicht ausgenommen ist, ist man plötzlich jahrelang dagegen.
Witzfiguren.........

Knochentrocken
31.01.2012, 20:44
Ja nee, is klar, auf einmal sind die schon jahrelang dagegen gewesen.
Ich frag mich grad was BLöD & Co. denn groß unternommen haben, um das ganze schon im Vorfeld zu verhindern.
Jetzt, wo man merkt, das diese Berufsgruppe nicht ausgenommen ist, ist man plötzlich jahrelang dagegen.
Witzfiguren.........

Habe gerade mal kurz nachgeguckt. Der DJV hat seit 2007 Stellung gegen die VDS bezogen. Nachzulesen hier ([Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar]). 2008 haben sie erneut die Abschaffung der VDS gefordert. Steht hier ([Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar]).

Die Gleichstellung DJV = BILD ist auch eher fragwürdig. Das ist eher eine Art Gewerkschaft für Journalisten.

Nichts für ungut Dead, aber vielleicht solltest Du das nächste Mal doch die 20 Sekunden in Recherche investieren, bevor Du hier wen als Witzfiguren bezeichnest. ;)

Dead_Cow
31.01.2012, 20:59
Habe gerade mal kurz nachgeguckt. Der DJV hat seit 2007 Stellung gegen die VDS bezogen. Nachzulesen hier ([Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar]). 2008 haben sie erneut die Abschaffung der VDS gefordert. Steht hier ([Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar]).

Die Gleichstellung DJV = BILD ist auch eher fragwürdig. Das ist eher eine Art Gewerkschaft für Journalisten.

Nichts für ungut Dead, aber vielleicht solltest Du das nächste Mal doch die 20 Sekunden in Recherche investieren, bevor Du hier wen als Witzfiguren bezeichnest. ;)


Ähm, nö!
Die VDS wird seit 2005 diskutiert und wurde da auch beschlossen.
Seit 2007 spricht sich der DJV dagegen aus.
Gleichstellung BLöD = DJV ist deshalb relevant, weil die BLöD erst ein befürworter dessen war und das eigene Lesevieh
so gut wie gar nicht darüber informiert hat, was es mit der VDS auf sich hat.
Und wenn ich mich nicht irre, dann besteht der DJV aus Mitgliedern, zu denen auch die Axel-Springer-Heini´s dazugehören.
Bis jetzt hat sich in der Sache seitens der Medien überhaupt nichts getan, wenn man mal die Fachblätter weglässt.
Meine Recherchere dauert ausserdem ein wenig mehr als "nur 20 Sekunden".........

Knochentrocken
31.01.2012, 21:23
Die VDS wird seit 2005 diskutiert und wurde da auch beschlossen.

Diskutiert vielleicht. Beschlossen wurde die VDS in Deutschland aber 2007, also genau in dem Jahr, in dem sich der DJV dagegen ausgesprochen hat. Sie sind also nicht nur seit Jahren dagegen gewesen, was Du ihnen in Deinem ersten Beitrag ja auch nicht so recht zugestehen wolltest, sondern auch noch von Anfang an.

Gleichstellung BLöD = DJV ist deshalb relevant, weil die BLöD erst ein befürworter dessen war und das eigene Lesevieh
so gut wie gar nicht darüber informiert hat, was es mit der VDS auf sich hat.Und wenn ich mich nicht irre, dann besteht der DJV aus Mitgliedern, zu denen auch die Axel-Springer-Heini´s dazugehören.

Trotzdem kannst Du die Bild nicht mit dem DJV gleichsetzen. Der DJV vertritt lediglich die Interessen der Journalisten die bei ihm Mitglieder sind. Der DJV entscheidet aber nicht darüber, was in der Bild oder in anderen Zeitungen steht.

Bis jetzt hat sich in der Sache seitens der Medien überhaupt nichts getan, wenn man mal die Fachblätter weglässt.

"Überhaupt nichts" stimmt ja nun wirklich nicht. Über die neue Studie vom Max-Planck-Institut haben doch praktisch alle Magazine berichtet, beim Spiegel gibt es zur VDS eine eigene Themenseite und wenn ich bei der FAZ den Begriff "Vorratsdatenspeicherung" eingebe, komme ich auf 219 Treffer. Linke Medien wie bspw. die Taz, der Freitag oder die Nachdenkseiten haben die VDS auch von Anfang kritisch begleitet.

Meine Recherchere dauert ausserdem ein wenig mehr als "nur 20 Sekunden".........

Ich glaube Dir ja, dass Du Dich viel mit dem Thema beschäftigst, aber das ändert jetzt auch nichts daran, dass Du Dich in Bezug auf den DJV einfach geirrt hast.

Dead_Cow
31.01.2012, 21:49
Ähm nö.

Auszug ausm Wiki:

Am 14. Dezember 2005 stimmte das Europäische Parlament schließlich mit den Stimmen der Christdemokraten
und der Sozialdemokraten mit 378 Stimmen (197 Gegenstimmen, 30 Enthaltungen) für die umstrittene Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung.
Zwischen Vorstellung des Richtlinienentwurfs und der entscheidenden Lesung lagen nur drei Monate.
Damit ist es das bisher schnellste Gesetzgebungsverfahren in der EU-Geschichte.
Kritiker bemängeln eine dadurch fehlende Debattiermöglichkeit.Schon da wusste der DJV, das dies umgesetzt wird, dagegen hat man sich nicht ausgesprochen, obwohl die Möglichkeit bestand.
Erst als der ganze Quark 2007 in D in Gesetzestext gegossen wurde, hat man mal etwas gesagt.

Die große Diskussion ist ja erst mit dem Urteil des BVerfG aufgekommen.
Davor wussten nur "Nerds" was es damit auf sich hat, und der deutsche Michel fand dieses Gesetz sogar "gut".
Erst jetzt, nachdem das ganze medial breitgetreten wird, macht sich Unmut breit weil man laaaangsam aufgeklärt wird.

Und das die Mitglieder des DJV auf einmal dagegen sind (auch wenn der DJV das selbst schon länger ist),
macht solche Statements nur unglaubwürdiger.
Zumal man immer darauf gepocht hat, von der VDS ausgenommen zu werden als "Berufsgeheimnisträger".
Keiner der Mitglieder des DJV, inkl. des DJV selbst, ist auf die Idee gekommen, das man dieses Gesetz weder braucht, noch das es zulässig ist.


Edith:

Natürlich liegt es im Bereich des möglichen das ich mich irre, diese Möglichkeit besteht immer. ;)

Knochentrocken
31.01.2012, 22:18
Schon da wusste der DJV, das dies umgesetzt wird, dagegen hat man sich nicht ausgesprochen, obwohl die Möglichkeit bestand.
Erst als der ganze Quark 2007 in D in Gesetzestext gegossen wurde, hat man mal etwas gesagt.

Ich hab noch mal ein wenig nachgeschaut. Zu 2005 habe ich tatsächlich nichts gefunden. Allerdings scheint sich der Verband schon seit vielen Jahren gegen eine Ausweitung von Spitzelgesetzen einzusetzen und ich würde mal vermuten, dass man auch 2005 den Mund aufgemacht hat. Fakt ist aber, dass der DJV seit mehreren Jahren eindeutig gegen die VDS ist.

Die große Diskussion ist ja erst mit dem Urteil des BVerfG aufgekommen.
Davor wussten nur "Nerds" was es damit auf sich hat, und der deutsche Michel fand dieses Gesetz sogar "gut".
Erst jetzt, nachdem das ganze medial breitgetreten wird, macht sich Unmut breit weil man laaaangsam aufgeklärt wird.

Na ja, dann kann man den Medien vielleicht vorwerfen, dass sie das Thema früher publik hätten machen müssen und nicht erst 2007.

Und das die Mitglieder des DJV auf einmal dagegen sind (auch wenn der DJV das selbst schon länger ist),
macht solche Statements nur unglaubwürdiger.

Ich vermute mal, dass ein Großteil der DJV-Mitglieder schon immer dagegen war. Aber bei 38.000 Leuten gibt es auch bestimmt einige, die eher dafür sind.

Zumal man immer darauf gepocht hat, von der VDS ausgenommen zu werden als "Berufsgeheimnisträger".
Keiner der Mitglieder des DJV, inkl. des DJV selbst, ist auf die Idee gekommen, das man dieses Gesetz weder braucht, noch das es zulässig ist.

Der DJV fordert schon generell, dass die VDS komplett abgeschafft wird. Dabei argumentieren sie natürlich vor allem aus ihrer eigenen Sicht, aber das ist ja nicht verwerflich.

Dead_Cow
31.01.2012, 22:27
Na ja, dann kann man den Medien vielleicht vorwerfen, dass sie das Thema früher publik hätten machen müssen und nicht erst 2007.

Ack!
Das hätte man.
Nicht erst dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.


Ich vermute mal, dass ein Großteil der DJV-Mitglieder schon immer dagegen war. Aber bei 38.000 Leuten gibt es auch bestimmt einige, die eher dafür sind.

Wer stillschweigend nichts unternimmt, ist schlichtweg dafür.
Mag sein das es in den Redaktionen nicht immer gern gesehn wird Gesetzebashing zu betreiben.
Vor allem in Form von Artikeln.
Aber das ist geradezu ein gefundenes Fressen für sämtliche Mitglieder.


Der DJV fordert schon generell, dass die VDS komplett abgeschafft wird. Dabei argumentieren sie natürlich vor allem aus ihrer eigenen Sicht, aber das ist ja nicht verwerflich.

Finde ich doch. Aber gut, das ist meine subjektive Meinung.
Wenn man schon gegen ein solches Gesetz ist, dann sollte man es nicht nur aus Eigennutz boykottieren,
sondern auch den Gesamtumstand betrachten.
Und der is nunmal so, das es in grundlegend in die Privatsphäre eines jeden einzelnen eingreift.
Nur weil etwas dummes zum Recht wird, ist es noch lange nicht Recht. ;)
Nicht umsonst hat man ´84 den Zensus gekippt und den Lauschangriff in den 90ern in die Wüste geschickt.