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shabrakke 25.07.2014 14:36

Internet & Netzwelt
 
Canvas Fingerprinting: AddThis trackt Nutzer von YouPorn, kinox.to und Co.

Cookie-Nachfolger kann kaum umgangen werden
Canvas Fingerprinting: AddThis trackt Nutzer von YouPorn, kinox.to und Co.

Cookies zum Online-Tracking könnten bald der Vergangenheit angehören. Die neue Tracking-Methode Canvas Fingerprinting wird bereits erfolgreich eingesetzt und kann nicht so einfach abgeschüttelt werden. AddThis testet die HTML-Methode mit Erfolg. Nicht nur auf Schmuddel-Seiten wie YouPorn oder Streaming-Plattformen wie kinox.to wurde die Methode getestet, auch seriöse Seiten scheinen betroffen.


Hinter Canvas Fingerprinting verbirgt sich eine Art "Zeichenbrett", das verborgen für den Nutzer Bilder errechnet. Das Rendering der Grafik ist je nach Browser-PC-Kombination unterschiedlich, und die Software erstellt daraus einen unverwechselbaren Code. Dadurch kann der Nutzer sehr genau identifiziert werden. Diese sogenannten Evercookies sind bereits länger bekannt, doch der Einsatz auf den meistbesuchten Webseiten der Welt kommt erst jetzt zutage.
5.500 der meistbesuchten Webseiten betroffen

Wissenschaftler der Universitäten in Princeton und Löwen haben die 100.000 meistbesuchten Webseiten auf Canvas Fingerprinting hin untersucht. Im Ergebnis wird die neue Methode auf circa 5.500 Seiten bereits aktiv eingesetzt. Allen voran testet das US-amerikanische Unternehmen AddThis die neue Methode intensiv. Aber auch ein deutsches Unternehmen ist nicht abgeneigt, mit der Technik zu spielen. In den Daten der Forscher taucht der Kölner Vermarkter Ligatus GmbH auf, der dem Verlagshaus Gruner und Jahr zugehörig ist.
JavaScript deaktivieren

Im Gegensatz zu Cookies lassen sich die Fingerprints nicht einfach löschen, und es gibt derzeit nur die Möglichkeit für den Nutzer, JavaScript zu deaktivieren, damit die Canvas-API im Browser nicht mehr funktioniert. Einige Seiten im Internet funktionieren jedoch ohne JavaScript nicht mehr richtig oder können nur teilweise dargestellt werden.
Schutz der Privatsphäre

Werbetreibende haben ein großes Interesse am Nutzerverhalten von potenziellen Kunden. Diese Daten wurden bislang vor allem in Cookies gespeichert, die das Nutzerverhalten aufzeichnen, um passende Werbung auf Webseiten einzublenden. Um die eigene Privatsphäre im Internet zu wahren, empfiehlt es sich ohnehin, einen Tor-Browser zu verwenden und Cookies regelmäßig zu löschen. Dadurch verzichtet der Nutzer auf personalisierte Werbung, erhält aber ein Stück Privatsphäre im Netz zurück.

Weitere aktuelle Technik-News lesen sie hier auf netzwelt.

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Dingo 25.07.2014 20:37



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